Campus Cantat 2006 - 11. Internationale Musikwoche der Universität Dortmund

Dona nobis pacem 

 

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"Dona nobis pacem" aus der Schubert-Messe As-Dur (incl. "Hymnulus")

Plakat 

 

SpiRitusSanctus

Campus cantat geht weiter auf konzeptionellem Wege. Nach den 'Vier Elementen' des Jahres 2004 mit Werken von Beethoven, Schubert, Hensel, Mendelssohn-Bartholdy und Schumann steht diesmal ein sakrales Werk im Zentrum:

Franz Schuberts Messe in As-Dur

Diese Messkomposition stellt eine große Herausforderung für Chor, Solisten und Orchester dar. Sie reicht von schlichten, innigen Melodien bis zu gewaltigen Ausbrüchen, von subtiler Homophonie bis zu differenziertester Polyphonie, immer getaucht in die sehr persönliche Musiksprache Schuberts, die sicher ohne sein heimatliches, österreichisches Idiom nicht denkbar wäre. Darüber hinaus ist sie eine ganz subjektive und höchst emotionale Auseinandersetzung Schuberts mit den christlich-katholischen Glaubenssätzen, von denen er auch hier - wie in all seinen großen Messkompositionen - einen wichtigen allerdings unvertont lässt, nämlich diesen: 'Credo in unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam'.
Dieses Verwurzelung in regionalen Traditionen einerseits und das Abstandnehmen vom Dogmatismus andererseits legt die Idee nahe, den Kreis noch mehr zu weiten und im Rahmen unserer Musikwoche eine Begegnung verschiedener Religionen dieser Welt zu ermöglichen. Dabei sollen jeweilige Besonderheiten zur Geltung gebracht, aber vor allem das Verbindende betont werden.
Campus cantat 2006 lädt alle ausländischen Freunde und Mitwirkende, Angehörige der unterschiedlichsten Glaubensrichtungen, (jüdisch, russisch-orthodox, serbisch-orthodox, puritanisch, anglikanisch, islamisch, oder was auch immer) ein, einen musikalischen Ritus ihrer Religion mitzubringen. Nach Möglichkeit sollte er einem der Bestandteile der Messe entsprechen (also entweder ein 'Erbarme dich', ein Lobpreis, ein Glaubensbekenntnis usw.). Dieser soll gemeinsam mit jeweils einem Teil der deutschen Chormitglieder (so dass alle Deutschen auch an mindestens einem Ritus einer anderen Religion beteiligt sind) einstudiert und bei den Abschlusskonzerten dargeboten werden.
Im Ergebnis kommt ein Konzertprogramm zustande, dessen Zusammenhalt durch die Schubert-Messe gewährleistet ist, das aber durch Einschübe von a capella-Gesängen anderer Religionen seine ganz besondere Weite und Farbe bekommt.
Gerade weil sich Campus Cantat der internationalen Verständigung verschrieben hat, passt die Begegnung von Religionen, die auf dieser Welt leider allzu oft zur Begründung von Konflikten herhalten müssen, aufs Beste ins Konzept.